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Gläser-Karosserien-Forum

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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 1.411 mal aufgerufen
 Europäische Karosseriebauer
Steyr 530 Offline

Gläser Profi


Beiträge: 1.212

20.10.2007 03:18
(CH) Reinbolt & Christé (1855-1959) Antworten
Hallo,

leider habe ich noch keine Infos über diese Schweizer Karosseriebaufirma

Reinbold & Christé S.A. aus Basel in der Schweiz

bzw. momentan keine Zeit etwas darüber zu schreiben.
Wer also etwas darüber hat (insbesondere kurze Firmengeschichte und Firmenlogo als Bild, Links zu homepages mit diesem Thema...), bitte hier einstellen!

Diese Firma stellte u.a. Karosserien für den Automobilhersteller Martini aus St-Blaise am Neuenburgersee her

Viele Grüße, Axel

T14-49 Offline

Gläser Fortgeschrittener

Beiträge: 21

22.10.2007 18:45
#2 RE: (CH) Reinbolt & Christé Antworten
Hallo, Gläser-Freunde,

es ist gut, daß man in diesem Forum "über den Tellerrand hinausschauen" darf und auch über andere Karossiers spricht.

Was Reinbolt & Christé betrifft, so reichen die Wurzeln dieses Unternehmens weit zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Josef Kauffmann gründete um 1830 im Elsaß nahe der Grenze zur Schweiz eine eigene Werkstatt zur Herstellung von Pferdewagen und Kutschen. Nach 25 Jahren verlegte er seinen Betrieb nach Basel. Um die Jahrhundertwende wurde die Firma von zwei langjährigen Mitarbeitern, J. Reinbolt und J.M. Christé, übernommen und als Carrosserie Reinbolt & Christé, Basel, erfolgreich weitergeführt. Etwa ab 1900 befaßte man sich auch mit der Herstellung von Auto-Karosserien, was nach und nach den Wagenbau verdrängte. 1929 erfolg-te die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (Reinbolt & Christé S.A., Basel) nach einem er-neuten Besitzerwechsel.

Reinbolt & Christé zählte zu den bedeutendsten Karosserieherstellern in der Schweiz und baute hauptsächlich Cabriolet-Karosserien. Die Fahrgestelle dazu bezog man beim einheimischen Fabrikanten Martini, sowie bei vielen Automobilherstellern aus Deutschland, England, Frankreich und den U.S.A., die ja alle zahlreich auf dem liberalen Automobilmarkt in der Schweiz vertreten waren. Nach dem zweiten Weltkrieg bekam aber auch Reinbolt & Christé durch die allgemeine Einführung der selbsttragenden Karosserie im Automobilbau, wie die meisten anderen Karossiers in jener Zeit auch, immer mehr Schwierigkeiten, im gewohnten Metier zu arbeiten; 1959 gab man dann auf.

Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, kann sich in einem ausführlichen und reich illustrierten, 6 Seiten langen Bericht von Ferdinand Hediger informieren, der unter dem Titel
"Von noblen Kaleschen zu feinen Cabriolets - Carrosserie Reinbolt & Christé, Basel" in der aktuellen Ausgabe der "Swiss Classics Revue", Nr.15 (3-2007) zu finden ist.

Viel Spaß bei der Lektüre.
Steyr 530 Offline

Gläser Profi


Beiträge: 1.212

22.10.2007 20:33
#3 RE: (CH) Reinbolt & Christé Antworten
Hallo und vielen Dank für die ausführlichen Informationen!

So habe ich mir das mit dem Thema "Konkurrenten von Gläser" vorgestellt, wir schauen hier seeehhhrr gerne über den Tellerrand!
Wenn sich die Fans anderer Karosseriebauer ebenso beteiligen würden, könnte hier ein regelrechtes Kompendium zur Erinnerung an die einst stolzen Betriebe geschaffen werden!

Falls möglich wäre es toll, wenn Du ein paar Bilder mit typischen Karosserien einstellen könntest!

Viele Grüße, Axel

T14-49 Offline

Gläser Fortgeschrittener

Beiträge: 21

05.11.2007 00:11
#4 RE: (CH) Reinbolt & Christé Antworten

Hallo, Gläser-Freunde!

Danke für die freundliche Aufnahme im Forum.

Leider kann ich keine Bilder beibringen, um Beispiele für typische Karosserien von Reinbolt & Christé zu zeigen, denn alle Bilder, die ich habe, sind irgendwie durch Copyright geschützt und somit hier nicht zu verwenden. Allfälligen Interessenten möchte ich deshalb das Buch "Schweizer Automobile" von Günther - Rive Box - Stoop empfehlen, das 1992 bei Autovision erschienen ist (ISBN: 3-9802766-2-7). Dort wird Reinbolt & Christé ausführlich behandelt mit vielen und guten Bilder, allerdings fast ausschließlich aus der Nachkriegs-Produktion.

Einen für Reinbolt & Christé typischen Stil wird man übrigens kaum ausmachen können; es waren eben zumeist Einzelstücke, die dort gebaut wurden, und da hatte der jeweilige Kunde ja ein Mitspracherecht, was die Form der Karosserie betraf etc. Das gilt natürlich auch für die vor dem Krieg dort gefertigten Karossen.

Über die von mir früher schon in diesem Zusammenhang erwähnte "Swiss Classics Revue" kann man sich bei der Adresse http://www.swissclassics.com schlau machen. Zurückliegende Hefte dieser Zeitschrift berichten auch über weitere Karossiers aus der Schweiz, wie z.B. Beutler, Gangloff, Graber, Köng, Langenthal, Tüscher, Worblaufen etc.

Viel Spaß bei der Lektüre.

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