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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 2.549 mal aufgerufen
 Europäische Karosseriebauer
Steyr 530 Offline

Gläser Profi


Beiträge: 1.212

19.03.2008 11:09
(CZ) Petera & Synove (1864-?) Antworten
Hallo,

anbei ein paar Bilder von Karosserien der

Petera & Synove aus Vrchlabí

oder auf Deutsch

Petera und Söhne, Wagenfabrik und englische Sattlerei aus Hohenelbe

Diese Firma wurde 1864 von Ignác Theodor Petera gegründet und baute die erste Automobilkarosserie 1908.

Weiter Infos findet Ihr hier:

http://www.vitejte.cz/objekt.php?oid=2290&j=ge

Folgende Fahrzeuge sind auf den Bildern abgebildet (links nach rechts):

1. Mercedes Cabriolet 1932
2. Fiat 521 C Sport Cabriolet 1930
3. Fiat 521 1929
4. Lancia Cabriolet 1930
5. De Soto Limousine 1930
6. unbekannt
7. unbekannt
8. unbekannt

Wer die einzelnen Modelle besser zuordnen kann, bitte hier melden!

Viele Grüße, Axel

Angefügte Bilder:
Fiat.JPG   desoto.JPG   fiat2.JPG   lancia.JPG   mercedes1932.JPG   petera1.jpg   petera2.jpg   petera3.jpg  
T14-49 Offline

Gläser Fortgeschrittener

Beiträge: 21

04.04.2008 01:46
#2 RE: (CZ) Petera & Synove (1864-?) Antworten

Hallo, Gläser-Freunde,

eine echte und gelungene Überraschung sind die 8 Fotos von Petera-Karosserien, die man seit dem 19.3.2008 im Forum ansehen kann. Dem Aufruf, etwas zu den Bildern zu sagen, ist allerdings gar nicht so leicht nachzukommen, denn zumindest die Fotos 1 bis 5 sind relativ klein eingestellt. Möchte man dann einzelne Details untersuchen, so ist das fast unmöglich; eine Vergrößerung der Aufnahmen bringt in diesem Fall nämlich nur schlechtere Ergebnisse, was wohl durch die Digitalisierung bedingt ist. Wer also die echten Fotos hat, ist hier im Vorteil und könnte viel zur einwandfreien Identifizierung dieser fünf Automobile beitragen. Trotzdem wage ich es einmal, einige Anmerkungen zu den einzelnen Fahrzeugen zu machen.

Bild 1)
Sehr wahrscheinlich ist das kein Mercedes-Benz Cabriolet, obwohl man auf den ersten Blick sofort auf ein "Stuttgart"-Cabriolet aus der Zeit um 1930 schließen würde. Die hier erkennbare, sehr markante Gürtellinie der Karosserie wurde jedoch zu der Zeit von vielen Autofirmen und Karosseriebauern bei der Gestaltung eleganter Cabriolets angewandt, also auch von Mercedes-Benz.
Aber hier in diesem Bild fehlen z.B. die Mercedes-Sterne in den Radzentren und der Kühler (oder die Kühlermaske) ist viel zu schmal für einen MB "Stuttgart".

Vermutlich handelt es sich hier um einen Skoda Typ 430 (4-Zyl. Reihenmotor, 1,7 Ltr. Hubraum, ca. 30-32 PS), der von 1929 bis 1932 in - für damalige Verhältnisse - respektablen Stückzahlen gebaut wurde. Es gab serienmäßig verschiedene Karosserie-Varianten und wohl auch das Fahrgestell für Spezialkarosserien. Der schmale Kühler ist ein Kennzeichen für die Skoda Modellreihe aus jener Zeit (es gab noch einen kleineren Vierzylindertyp 422, einen Sechzylindertyp 645 und einen Achtzylindertyp 860).Die Anordnung der seitlichen Kühlschlitze in der Motorhaube findet man so wie hier auch auf Prospektabbildungen zum Skoda 430. Die Stahlspeichenräder des Autos auf diesem Foto könnten eine Kunden-Option gewesen sein. Befremdlich für einen Skoda aus jener Zeit ist lediglich, daß es sich offensichtlich um ein linksgelenktes Fahrzeug handelt; rechtsgelenkt war Standard. Auf dem Stand des Skoda-Museums bei der Techno Classica in Essen konnte ich aber erfahren, daß bei Fahrzeugen, die für den Export bestimmt waren, eine Umrüstung auf Linkslenkung problemlos möglich war.

Bild 2)
Wenn das ein Fiat ist, dann ist es aber eher ein Typ 514, als ein Typ 521C. Dafür spricht auch der relativ kurze Radstand, sowie die Befestigungsart der Räder mit jeweils 6 Radbolzen. Das konnte ich bisher nur auf Bildern des Fiat Modells 514 finden.

Bild 3)
Das könnte ein Fiat 520 (gebaut von 1927 bis 1929) oder auch ein Fiat 521 sein (gebaut von 1928 bis 1931).

Bild 4)
Dieses Auto zeigt viele Details, die für einen Lancia "Dilambda" zutreffend sind. Der "Dilambda", gebaut von 1929 bis 1935, hatte einen 4-Liter V8-Motor, der 100 PS leistete und damit für etwa 130 km/h gut war. Etwa 1700 Stück dieses Typs wurden gebaut, meistens mit Spezialaufbauten der berühmtesten Karossiers aus aller Welt. Das hier gezeigte Exemplar dürfte von 1930 oder 1931 sein.

Besonders auffallend an diesem Petera Cabriolet sind aber die extra breiten Türen, die zudem über jeweils zwei Türgriffe verfügen. Das bedeutet, daß man diese Türen sowohl vorne, wie auch hinten angeschlagen öffnen konnte. Eine solche Konstruktion war mir bisher nur von einem anderen Auto bekannt, das auf der IAMA in Berlin 1931 gezeigt wurde, einem Adler "Standard 8" Cabriolet von Josef Neuss, Berlin, dessen Karosserie der bekannte Bauhaus-Architekt Walter Gropius entworfen hatte.

Bild 5)
Diese Limousine kann ich keinem bestimmten Fabrikat zuordnen; aber De Soto oder auch Dodge von 1930 könnte passen.

Wie eingangs schon gesagt, ist es sehr schwierig, die Autos auf diesen ersten fünf Fotos exakt zuzuordnen. Es würde mich deshalb nicht wundern, wenn andere Betrachter auch zu anderen Ergebnissen kommen. Auf weitere Eingaben bin ich also sehr gespannt.

Die Fahrzeugfabrikate auf den Bildern 6, 7 und 8 sind dagegen relativ leicht und auch genau zu benennen.

Bild 6)
Das ist ganz eideutig ein Piece-Arrow aus den U.S.A., sehr wahrscheinlich ein Typ "B", der von 1929 bis 1934 produziert wurde (8-Zyl. Reihenmotor, 6 Ltr. Hubraum, etwa 135 PS) oder der etwas kleinere Typ "C" (5,6 Ltr., 115 PS), der aber nur 1930 angeboten wurde.

Bild 7)
Hierbei handelt es sich um einen Walter "Royal", also um ein tschechisches Fabrikat. Der "Royal"
(V12-Motor, 5,9 Ltr. Hubraum, 120 PS) war das Spitzenmodell dieser Firma aus Prag und stand von 1931 bis 1933 in den Preislisten, wobei das Petera-Cabriolet, wie hier abgebildet, umgerechnet etwa 26500,- RM (Reichsmark) kostete. Zum Vergleich: Der etwa gleich große und gleich starke Horch
Typ 67o, auch mit einem V12-Motor versehen, wurde als viertüriges Cabriolet um 2000,- RM billiger angeboten. Vom Walter "Royal" wurden allerdings noch keine zehn Exemplare verkauft; nach anderen Quellen sogar nur drei Stück. Der V12-Motor fand danach Verwendung als Antriebsquelle für Walter Omnibusse.

Bild 8)
Das ist ganz eindeutig ein Skoda Typ 86o mit einem Achtzylinder-Reihenmotor von 3,9 Ltr. Hubraum, der ca. 70 PS leistete. Mit diesem Modell ersetzte Skoda 1929 den seit 1926 gebauten, sehr aufwendigen Typ 25/100KS H6 (bekanntlich ja ein Lizenzbau des Hispano-Suiza H6). Bis 1932/33 blieb es allerdings bei etwa nur 50 gebauten Fahrzeugen des Typs 860; nach anderen Quellen waren es etwa 60 bis 80 Stück, die verkauft wurden.

Das im Bild gezeigte Cabriolet de Ville von 1930 dürfte aber wohl nicht von Petera sein, sondern wurde lt. "Klassische Wagen 1919-1939" (Hallwag-Verlag, Bern u.Stuttgart, 1988) bei J.O.Jech in Prag karossiert. J.O.Jech war eine der berühmtesten Karosseriebaufirmen aus Prag, gegründet 1855 von Josef Jech durch Übernahme einer alten Hufschmiede, die bereits im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Unter seinem Sohn J.O.Jech, der das Unternehmen seit 1881 führte, wurden Kutschen und Pferdefuhrwrke hergestellt, von 1904 bis 1930 auch Autokarosserien, meistens auf Fahrgestellen der oberen Preisklassen.

Beim Skoda Messestand auf der Techno Classica in Essen konnte man übrigens ein reich illustriertes, deutschsprachiges Buch über die Skoda-Historie erwerben: "Skoda, Bewegte Geschichten seit über 100 Jahren, ISBN 978-3-937996-09-7, zum günstigen Preis von EUR 19,-.

In der Hoffnung auf zahlreiche Wortmeldungen zum Thema Petera verbleibe ich mit besten Grüßen.

Jorgczypi@gmail.com ( Gast )
Beiträge:

07.08.2011 22:28
#3 RE: (CZ) Petera & Synove (1864-?) Antworten

1938,damals in Maehrisch Ostrau besassen wir nur kurz, einen sehr schoenen Walter Lord, 4 tuerige Limousime mit Fliess Heck, weinrot mit schwarz (Nitro Lack) von Petera. Der Wagen war sehr gelungen, wunderschoen, aber viel zu schwer und kaum strassentauglich. Walter Lord:50 PS, und musste zurueckgegeben werden. Ieider kein Foto.
Jorg Czypionka
USA

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