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  • Autenrieth (1921-1964)Datum27.04.2007 11:08
    Foren-Beitrag von adler 3g im Thema Autenrieth (1921-1964)

    Das Erste Darmstädter Karosseriewerk Autenrieth wurde 1921 von Georg Autenrieth gegründet, der zuvor bei den Karosseriewerken Weinsberg tätig war. Erster wichtiger Kunde war die NSU. Bekannt wurde A. dann mit den Aufbauten der großen RÖHR Achtzylinder aus dem benachbarten Ober-Ramstadt. Aufträge für das Serien-Cabrio des ADLER Diplomat und die 4-Türer 326 bzw. 335 von BMW schlossen sich an. Der Betrieb, der 1938 420 Leute beschäftigte, musste im Krieg Blechteile für Flugzeuge herstellen.
    Nach dem Krieg wurde der Karosseriebau wieder aufgenommen. Erste wichtige Neubauten entstanden auf Basis der BMW 501/502. 1950 verstarb der Firmengründer.
    Soweit bekannt, wurde Autenrieth erst nach dem Kriege für Opel zu einem wichtigen Partner. 1951 oder 1952 baute man als Erstes im Auftrage der britischen Militärpoizei vier (andere Quelle: fünf) Kapitän 1951 zu Cabrios um. Diese Wagen waren zur Verwendung bei einem anstehenden Besuch der Thronfolgerin Prinzessin Elisabeth bei den britischen Besatzungstruppen in Deutschland vorgesehen.
    ei diesem Exemplar ist außer dem Umbau zum Cabrio das stark abgeflachte Heck besonders bemerkenswert.
    Dokumentieren können wir auch ein Cabrio auf der Basis des Kapitän 1956!
    1958 - 1960 entstand auf der Basis des Olympia Rekord P1 ein Coupé in diversen Ausführungen. Ein Traum!
    2-Farben-Lackierung, doppelte Zierleisten, aber keine zusätzlichen Heckflossen. Das Coupé hat nur noch 2 hintere Notsitze.
    Die „De Luxe"-Variante: Angeschweisste Heckflossen, hier mit „runden Ecken".
    Noch ein wenig mehr Luxus? Stahlschiebedach und „spitze Ecken".
    Die diagonal verlaufenden „Lüftungsschlitze" sind lediglich zusätzliche Zierleisten!
    An einer solchen Flosse arbeitete ein Meister rund dreieinhalb Tage ... Weil die angeschweissten Flossen aber zuviel Nacharbeit (Verziehen des Materials) erforderten, ging Autenrieth dazu über, sie seperat zu fertigen und dann aufzuschrauben. Preis 1959/60: 9350,-- DM.
    9380,-- DM kostete dagegen dieses Prachtstück mit Schiebedach und Metallic-Lackierung.
    2 dieser Coupés haben die Zeiten wohl überstanden. Hier das aus Bayreuth kann ab und an auf Alt-Opel-Treffen bestaunt werden.
    Autenrieth bot den P1 auch als schickes Cabrio an. Die Fotos übrigens entstanden bei Aufnahmen für Opel. Auf dem 3. ist der Schatten des Opel-Werksfotografen zu erkennen.
    Zeitgleich mit dem Olympia Rekord P1 gab es den Kapitän P2,5, von dem Autenrieth ein wunderschönes Coupé ableitete.

    Vom Kapitän P2,6 (P-LV), der bereits 1959 seinen Vorgänger ablöste, gab es ebenfalls - wenngleich sehr selten - Coupés.

    Ganze zwei sollen davon noch existieren. - Cabrios der Panorama-Kapitäne sind bislang nicht bekannt.

    1960 erschien der Rekord P2. Opel war längst zum wichtigsten Kunden geworden. Deshalb war die Entscheidung der Adam Opel AG, das als „rasender Kofferraum" berühmt gewordene Coupé ab 1961 selbst zu bauen, ein empfindlicher Schlag, von dem sich Autenrieth nicht wieder richtig erholen sollte. Von den wenigen noch zu fertigenden P2 Cabrios und den vereinzelten P2,6 Coupés konnte die Firma kaum noch existieren. Daran vermochten auch vereinzelte Aufträge von Ford oder Citroen nichts zu ändern.

    Ein letztes Aufflackern stellen dann die Umbauten des 1963 in Produktion gegangenen Rekord A dar. Auch hierzu fehlen weitere und genauere Angaben. Doch es dürften nur noch ganz wenige gewesen sein.
    Umso schöner, daß dieser in den Niederlanden erhalten blieb!
    Spektakuläres Einzelstück: Der Rekord A als Cabrio-Limousine! Nach Angabe 1964 für die Direktion von Opel gebaut.
    1964 mußte Autenrieth endgültig Konkurs anmelden. Das Betriebsgelände wurde von einem angrenzenden Plexiglas-Werk übernommen, daß die Werkhallen alsbald abbrechen ließ. Bis vor wenigen Jahren stand allerdings noch die Villa der Familie Autenrieth auf dem Gelände. Auch sie wurde mittlerweile geschleift.

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Gläser Anfänger
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