hier noch Bilder vom gleichen Modell aus alten Motor und Sport Zeitschriften und eine hübsche Reklame die auf die Vorteile der Stromlinienkarosserie des Adler Autobahn eingeht...
im Buch Adler Automobile 1900-1945 von Werner Oswald, Motorbuch-Verlag 1981 wird dieses Fahrzeug als Modell 1939 bezeichnet. An gleicher Stelle findet sich eine schöne Aufnahme der Heckansicht.
dieses Adler Autobahn Coupé ist karosseriemäßig kein Originalfahrzeug, sondern ein Nachbau. Die auf beiden Fahrzeugseiten sichtbaren Gläser-Plaketten sollen wohl eine Reproduktion der bekannten Adler 2,5-Ltr. Sport-Limousine suggerieren. Hätte man Plaketten der Karosserie Buhne genommen, wäre die Sache auf den ersten Blick glaubhafter gewesen. Aber stimmig ist es in beiden Fällen nicht, wenn man unter einer Reproduktion (replica, wie das neudeutsch heißt) die originalgetreue Nachfertigung eines bestehenden oder früher einmal existenten Vorbildes versteht. Somit haben wir hier, um es einmal so zu nennen, "nur" einen Nachbau ohne Vorbild. Das ist nicht negativ gemeint, denn das Auto in Essen präsentierte sich ja irgendwie "gekonnt", aber eben nur auf den ersten Blick auch als authentisch. Es machte im übrigen, was die handwerkliche Verarbeitung betrifft, einen sehr guten Eindruck, wie viele andere Karosserie-Nachbauten ebenfalls, die aus der selben Quelle kommen.
Der 2,5-Ltr. Adler, volkstümlich auch "Autobahn Adler" genannt, wurde 1937 auf der IAMA in Berlin vorgestellt und errregte dort viel Aufsehen. Konstrukteur war Karl Jenschke, der zuvor bei Steyr den Typ 50 entwickelt hatte. Der Adler 2,5-Ltr. wurde angeboten als 4türige Limousine von Ambi-Budd, sowie als 2türiges Cabriolet, einmal 4-5sitzig und zum anderen 2sitzig, beide von Karmann. Ein Jahr später kam dann noch die Sport-Limousine hinzu, die bei Buhne gebaut wurde. Im Jahre 1939 erhielt der 2,5-Ltr. einige Verbesserungen technischer Art, aber auch rein äußerlich, zu erkennen am jetzt von außen zugänglichen Kofferraum und an den verkleideten Hinterrädern.
An Spezialausführungen gab es eine sogenannte Droschken-Limousine von Ambi-Budd und auch ein 4türiges Cabriolet von Karmann; von letzterem habe ich allerdings noch niemals eine fotografische Darstellung gesehen.
Spezial-Aufbauten für den 2,5-Ltr. wurden als Einzelstücke von einigen wenigen Karosseriefirmen angefertigt. Mir bekannt sind ein Sport-Roadster 2sitzig von Buhne aus Berlin, ein Spezial-Roadster 2sitzig (müßte vielleicht besser als Roadster-Cabriolet bezeichnet werden, denn mit Kurbelfenstern an den Türen ist es eigentlich kein Roadster mehr) von Wendler aus Reutlingen, ein Cabriolet 2+2sitzig, ebenfalls von Wendler, einen Geländesport-Zweisitzer (vermutlich mit verkürztem Radstand und wohl auch in mehereren Exemplaren gefertigt), Karossier mir unbekannt, einen Stromlinien-Sportwagen, für rennsportlichen Einsatz gedacht, als Coupé von Dörr & Schreck aus Frankfurt, sowie die uns allen ja bekannte Sport-Limousine von Gläser. Da es sich hierbei um eine "Modell-Karosserie" handelt, dürfte es davon auch wohl nur ein einziges Exemplar gegeben haben.
Die Gläser Karosserie der Sport-Limousine unterscheidet sich übrigens in vielen Details von der Buhne-Ausführung. So ist z.B. die Dachlinie eine ganz andere (höher), bedingt durch eine größere (höhere) Windschutzscheibe, als die von Buhne.
Um nochmals auf das in Essen gezeigte Coupé zurückzukommen: Sollte es genau diese in Essen gezeigte Karosserie-Form doch von Gläser gegeben haben, würden mich Einzelheiten darüber sehr interessieren. Meines Wissens jedoch entstand diese Karosserie auf der Basis eines Karmann Cabriolets. Damit erklärt sich auch die viel zu große Gesamthöhe des Wagens im Verhältnis zu den originalen Sport-Limousinen, die ja, bei gleichem Radstand wie Limousine und Cabriolets, etwa 4,5 cm länger und 15 cm niedriger waren, als diese. Außerdem hat dieses Coupé auch eine Windschutzscheibe, die in dieser Form nur bei den beiden Karmann Cabriolet-Varianten des 2,5-Ltr. Adler üblich war.
Bei genauerer Betrachtung hast Du wohl Recht, die Gläser Sportlimousine wirkt auf den Bildern flacher und etwas langezogener, weshalb der ganze Wagen etwas eleganter aussieht als der Nachbau! Auch mit der Frontscheibe muss ich Dir zustimmen, die bei der Gläser Sportlimousinen Modellkarosserie auf dem ersten Bild ist in den oberen Ecken abgerundet und wesentlich höher! Meinst Du die Bilder im zweiten Thread in diesem Thema zeigen dann überhaupt Gläserkarosserien? Sie haben eine andere Stoßstange und etwas flachere Windschutzscheiben als auf dem ersten Bild.
Das Modellkarosserie Emblem spricht allerdings nicht gegen eine Produktion der Sportlimousine in größerer Stückzahl, denn häufig wurde ein Modell nach gelungenen Modellkarosserien in kleineren Serien (teils mit Detailabweichungen zur Modellkarosserie) bei Gläser gerfertigt. So gibt es beim Steyr Sport 220 verschiedene Karosserien mit dem Modellkarosseriezeichen, das die Kleinserienmodelle mit sehr ähnlicher Karosserie jedoch nicht mehr haben.
Obwohl das Fahrzeug ein Nachau ist, meine Hochachtung für die handwerkliche Ausführung der Karosseriearbeiten!
bei den Bildern im zweiten Thread ist das helle Auto ganz eindeutig die Ausführung von Buhne. Die beiden Bilder mit dem dunklen Auto sind sehr wahrscheinlich gar keine Fotos, sondern gezeichnete Darstellungen der Sport-Limousine, vielleicht aus einem Prospekt. Aber auch hier zeigen verschiedene Details (z.B. Windschutzscheibe, Gestaltung der Kotflügel, Knebelgriff an der Hinterradabdeckung), daß es wohl die Buhne-Karosserie war, die dem Grafiker Modell gestanden hat.
Alle Abbildungen im zweiten Thread sind Reproduktionen gedruckter Vorlagen; das untere Bild mit dem dunklen Auto ist übrigens seitenverkehrt wiedergegeben, erkennbar (bei Vergrößerung) am vorderen Kennzeichen mit seitenverkehrter Aufschrift ADLER.
in einem kurzen Bericht über die "Retro Classics Stuttgart" in einer englischen Zeitschrift wird u.a. ein dort ausgestelltes Gläser Adler Autobahn Coupé von 1938 erwähnt. Bestimmt waren ja einige Forums-Mitglieder in Stuttgart und haben dort dieses Auto gesehen. Über jede Art von Informationen zu diesem Wagen (Original oder Nachbau; Authentizität in der Form, wenn es denn ein Nachbau ist; Aussteller des Wagens, bzw. Anbieter usw.) und auch über Fotos würden sich die Leser dieses Forums bestimmt freuen. Oder handelt es sich etwa auch hier wieder um das (nachgebaute) Auto, von dem früher (2007) scon einmal die Rede war?
Ich kann das Material des Aufbaus nicht erkennen ... Im Laufe des Wk-II gab es erheblichen Mangel an SanKra...n - so wurden eingezogene PKW der gehobenen Größenklasse zu solchen umgebaut. Je nach Material-Lage gab es Holz- bzw Pressspan-Aufsätze, optisch auch jenem auf dem Foto vergleichbar. Die Kastenwagen der Werksfertigung hatten verlängerte Fahrgestelle. Hier wurde der Funktionskasten auf das normale Li4-Fahrgestell gesetzt. Da die Wagen nicht geländegängig waren, konnte man sie ledeglich im Hinterland bzw der Heimat einsetzen. Mangels Front-Dienst haben so viele dieser Umbauten überlebt und eine zivile Verwendung gefunden. Mag sein, des der Fotowagen so einen neuen Aufbau angepasst bekam, vielleicht wurde auch nur das Original ohne Innenausstattung und aller Hoheitszeichen weitergenutzt.
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