Für den Opel Super 6 Gläser gab es in den Jahren 1937 und 1938 meines Wissens folgende Ausführungen:
Nach meinen bisherigen Recherchen wurden 1937 die ersten Opel Super 6 (2,5 Liter) Gläser fast identisch ausgeführt, wie die bisherigen Opel 6 (2 Liter) – mit Ausnahme der serienmäßigen „Super 6 Spezifikation“ (neuen Kühlergrill und Luftschlitze Motorhaube, andere Stoßstangen, in Holzoptik bemaltes Armaturenbrett, 160 km Tacho, gelochte Felgen, etc).
Diese Karosserievarianten / Modellpflegemaßnahmen hat es dann (mindestens) gegeben:
1. Anfang 1937 - nennen wir sie Serie 1a: • A-Säulen und Windschutzscheibenrahmen verchromt (oder poliertes Aluminium?), • Windschutzscheibe umklappbar (siehe Foto im Anhang) • Hinten angeschlagene Türen, • Kofferraumklappe zwischen Verdeck und Ersatzrad – auf Wunsch mit Notsitzen (Schwiegermuttersitz) - siehe Foto im Anhang, • Eingeprägte Sieke längs den Kotflügeln (siehe angehängtes Foto vom Gläserstand auf der Autobobilausstellung) 2. Im Laufe 1937 - nennen wir sie Serie 1b: • wie 1., aber ohne Karosseriesieke. 3. Anfang (oder im Laufe) 1938 - nennen wir sie Serie 2 (siehe Fotos im Anhang - Bercies Wagen): • A-Säulen feststehend und in Wagenfarbe lackiert, • Windschutzscheibenrahmen verchromt (oder poliertes Aluminium ?), Windschutzscheibe ausstellbar, aber nicht mehr umklappbar • vorn angeschlagene Türen, • Kofferraumklappe zwischen Verdeck und Ersatzrad – auf Wunsch mit Notsitzen (Schwiegermuttersitz), • oder ab diesem Zeitpunkt (oder später?) konnte man wohl auf Wunsch einen großen Kofferraum (wie später beim Kapitän) wählen. Wollte man dann Notsitze haben, gab es auf Wunsch hinter den Vordersitzen einen Quersitz (siehe Bercies Super 6). Da noch der Wagen 37-8 A 380808 (Sammlung aus Riga) mit Produktion aus August 1938 Schwiegermuttersitze hat, ist der große Kofferraum wohl nicht grundsätzlich ab einem bestimmten Zeitpunkt eingebaut worden, denn es gab den großen Kofferraum auch schon bei früheren Wagen (siehe Fotos in der Anlage) • Es gab dann noch (auf Option?) rahmenlose Seitenscheiben – so ausgeführt bei: 31 (oder 32)-14 A 3806 (Bercie) und 38-6 A 381022 (Hanenbergh) – also Fahrzeuge aus Juni und Oktober 1938. Da 37-8 A 380808 (Wagen aus Riga) mit Produktion aus August 1938 wieder Scheibenrahmen hat, kann man nicht davon ausgehen, daß alle Wagen ab ca. Juni mit rahmenlosen Seitenscheiben produziert wurden.
Der Wechsel auf vorn angeschlagene Türen, großen Kofferraum und rahmenlose Seitenscheiben war sicherlich dem sich wandelnden Zeitgeschmack geschuldet – diese Änderungen haben viele Automobilproduzenten 1938/1939 vorgenommen!
Ist das so alles richtig und wer kennt weitere Details / Detailänderungen und den genaueren Zeitpunktpunkt der Einführungen? Gab es im Laufe 1938 auf Wunsch noch die Ausführung von 1937? Mein Gläser hat die Ausführung „Serie 1b“ aber ein Fahrgestell nach Mai 1938. Das muß aber natürlich nicht original so sein…, gerade bei einem Wagen aus Osteuropa.
Hallo Markus ! die umstellung von der klappbaren zur festen Frontscheibe , sowie auch die umstellung von Chrom- auf Aluminium Zierteilen , hat denke ich nur einen Hauptgrund : - Materialmangel/ einsparung von Buntmetallen . man sieht das ja auch bei allen anderen Großserien Herstellern am stark reduzierten Chromzierrat wenn man mal die 1937-er Modelle mit den 38-er Modellen betrachtet . ( aluminium war scheinbar deutlich besser verfügbar ) vermutlich wurden deshalb auch die feststehenden Seitenfensterrahmen "eingespart " . allerdings benötigte man dann "Sekurit" Sicherheitsglas Scheiben was wohl auch zunehmend ein Problem war ( das härten ist ja energieintensiv ) bie den Nsu-Fiat haben die beiden Ausstellungsfahrzeuge der IAA 1938 ja rahmenlose Seitenscheiben , die ersten Serienfahrzeuge ab Juni 1938 auch noch , Ende 1938 gab es dann wieder Rahmen mit normalem Kristallglas / Fensterglas , dann trat scheinbar eine Lieferverbesserung ein und die Scheiben waren wieder Rahmenlos um ende 1939 / anfang 1940 wieder zum Rahmen zurückzukehren bzw. wurde scheinbar verbaut was gerade verfügbar war. Grüße Erik
Hallo Markus ! zum Thema Karosserievarianten : denke ich das es wohl doch einen Zusammenhang geben muss ob das Fahrzeug :ohne Notsitze , mit einem Notsitz , oder mit 2 Notsitzen bestellt wurde , und dann wegen der besseren zugänglichkeit zum Innenraum die Türen mal vorn oder hinten angeschlagen waren . im G.Mirsching Buch "Automobil Karosserien aus Dresden " S.52 mitte ist ja der Gläser Stand der IAA 1938 abgebildet . da stehen 2 Stck. Opel Super 6 Sport , einer mit Türen vorn angeschlagen + einer mit Türscharnieren hinten. Grüße Erik
Hallo, das ist interessant und war mir so noch gar nicht aufgefallen (ist ja peinlich...). Theoretisch würde das bedeuten, das es ab ca. 1938 beide "Tür-Varianten" (hinten oder vorne angeschlagen) ggf. in Abhängigkeiten von den Notsitzen gab. Praktisch aber sieht es irgendwie anders aus: Bei allen Super 6 Gläserwagen, die ich aus aktuellem Bestand kenne, als auch auf allen Fotos, die ich gesehen habe, war es immer so:
1. Entweder umlegbare Windschutzscheibe und hinten angeschlagenen Türen (immer aus dem Jahre 1937) , oder
2. feststehende A-Säulen immer mit vorne angeschlagenen Türen, egal ob mit oder ohne Notsitz und auch egal, ob der Notsitz als "Schwiegermuttersitz" ausgeführt war, oder direkt hinter den Vordersitzen eingebaut war und dies waren immer Wagen aus 1938?
Außerdem ist es im Prospekt unlogisch gezeichnet: da ist der Wagen mit dem Notsitz (Dreisitzer) direkt hinter den Vordersitzen mit hinten angeschlagenen Türen versehen und der Wagen mit dem Schwiegermuttersitz mit vorn angeschlagenen Türen - genau andersherum wäre es logisch..... - da tippe ich auf künstleriche Freitheit.
Viele Grüße und viel Spaß beim weiteren Spekulieren (macht ja auch Spaß)
Hallo Markus ! zum Thema "Künstlerische Freiheit" / Karosserievarianten . beim Nsu -Fiat mit vorn angeschlagenen Türen ,ist der Notsitz links-hinter dem Fahrer . Grüße Erik
Um welche Variante handelt es sich wohl bei diesem russischen Angebot ? Vorn am Kühler ist ein Opel-Auge. Aber aussehen tut der Wagen wie ein englischer Sportwagen
Ich mußte lange suchen, aber dann habe ich ein anderes Fahrzeug vom selben Typ entdeckt Allerdings habe ich im falschen Forum gefragt, den es ist ein Autenrieth und kein Gläser. Es ist - oder soll aussehen wie :
Die russisch(sprachig)en Netzanschriften benennen diesen Wagen als 'Opel Olympia-1500 Sport-Roadster/1940'. Die Opel-Fachliteratur hat nichts zum Modell. Allerdings habe ich keine Technik- & Sport-Bücher in meinen Regalen. Das nicht mehr alle Teile am Wagen dem Erstzustand entsprechen, sollte die Zuordnung nicht behindern. Gegen eine GB-Herkunft spricht die Links-Lenkung. Mit (Wochenend-)Grüßen an Alle,
Ohne weiteren Detail Fotos ist alles weitere nur Spekulation. Sicherlich ist der Einwand von FWo ein Indiz, aber viele englische Hersteller haben auch Autos für das Festland gebaut. HP
wenn das Typenschild original wäre, dann wohl eher "101040" als zweite Zahl für 10. Oktober 1940. Ich finde nur, dass die Karosserieform für 1940 etwas altmodisch wäre... Wenn man sich dagegen z.B. diese 1936 Roadsterkarosserie anschaut: Steyr 120/125 Super Spezialroadster
Möglich ist aber alles und um das richtig beurteilen zu können, bräuchte man weit mehr Detailbilder oder besser noch mehrere Stunden Begutachtungszeit...
Hallo zusammen, hier ein Foto eines Opel Super 6, wahrscheinlich erstellt noch in der Vorkriegszeit. Interessant ist das elfenbeinfarben Lenkrad (ab Opelwerk so nie, aber in Gläserprospekten so auch zu sehen) und die Felgen. Diese geschlossenen Felgen gab es von Opel erst ab April/Mai 1938 und zu diesem Zeitpunkt - so vermutete ich bislang - gab es aber bei der Karosserie schon keine hinten angeschlagenen Türen mehr, als auch keine umlegbare Windschutzscheibe (sondern die festen A-Säulen mit ausstellbarer Scheibe).... Entweder wurden die Felgen getauscht, oder es gab die "frühe" Karosserievariante länger als von mir bislang gedacht. Wer weiß dazu vielleicht mehr..... Herzliche Grüße Markus
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